Dorfgemeinschaftshaus Darsberg - Einweihung und Tag der offenen Tür
 

Neckarsteinach-Darsberg. (iz) Als im Jahre 1993 das aus den fünfziger Jahren stammende alte Dorfgemeinschaftshaus in Darsberg abgerissen werden musste, versprach die Stadtverordnetenversammlung, dafür irgendwann einen Ersatz zu schaffen, damit die Darsberger wieder einen Dorfmittelpunkt erhalten. Doch dieses Versprechen scheiterte jahrelang an den Kosten für einen Neubau. Dann aber gelang es den Darsbergern 1999, in das hessische Dorferneuerungsprogramm aufgenommen zu werden, das für die Sanierung von älteren Gebäuden Zuschüsse bis zu 55 Prozent versprach. Deshalb konnten Pläne gemacht werden, die alte Schule in ein Dorgemeinschaftshaus umzubauen. Dieses Gebäude aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, seit 1887 Schulhaus, stand mit seinen markanten Sandsteinfassaden und seiner doppelseitigen Treppe unter Denkmalschutz und diente nach dem Abriss des Dorfgemeinschaftshauses den Darsberger Vereinen und dem Ortsbeirat als Domizil, allerdings unter recht primitiven Verhältnissen. Mit den Planungen für den Umbau beauftragte der Magistrat den Neckarsteinacher Architekten Dieter Jooß. 

Nach monatelangen Beratungen mit dem Darsberger Ortsbeirat und dem Arbeitskreis Dorferneuerung (AKD) konnte trotz heftiger politischer Diskussionen wegen der hohen Umbaukosten von 600.000 Euro vor gut einem Jahr mit dem Umbau begonnen werden, nachdem das Land Hessen einen Zuschuss von 400.000 Euro zugesagt hatte. Weitere finanzielle Unterstützung kam von der evangelischen Kirchengemeinde, die das neue Dorfgemeinschaftshaus zeitweise als Begegnungsstätte nutzen möchte, und von den Darsberger Vereinen. Außerdem trugen viele heimische Handwerker, die unentgeltlich arbeiteten, und zahlreiche Darsberger Bürger - allen voran der Ortsvorsitzende Ralf Edelmann - durch ungewöhnlich hohe Eigenleistungen und Spenden zum Gelingen des Vorhabens bei. Die gesamten Außenarbeiten und einen Teil des Ausbaus im Obergeschoss übernahmen die Dorfbewohner. 

Heute ist die alte Schule - nach außen nur durch den gläsernen Anbau verändert, der das Foyer bildet - im Innern nicht mehr wieder zu erkennen. Vor allem der sehnlichste Wunsch der Darsberger ging in Erfüllung: Der ehemalige Klassenraum von 50 Quadratmetern und störendem Mittelpfeiler hat sich in einen 80 Quadratmeter großen lichten Saal mit Parkettboden verwandelt; eine bestens ausgestattete Küche und eine neue Toilettenanlage (auch für Behinderte) stehen zur Verfügung. Im Obergeschoss gibt es vier weitere multifunktional nutzbare Räume, und insgesamt 15 Tische und 80 Stühle komplettieren die Ausstattung. 

Jetzt liegt es an den Darsbergern, diesen schmucken Bau mit Leben zu erfüllen. 

Elisabeth Hinz 

(Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ), veröffentlicht in der Ausgabe vom 18. September 2008)